Donnerstag, 1. März 2012

Orozco The Embalmer (2000)

Wir schreiben das Jahr 1996. Raub, Mord und andere Gewalttaten sind in El Cartucho, einem Armenviertel in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá an der Tagesordnung. Doch wo gehobelt wird, da fallen auch Späne, und wo gemordet wird, gibt es Leichen. Diesen nimmt sich der Leichenpräparator Froilan Orozco an, dem Regisseur Tsurisaki Kiyotaka über drei Jahre hinweg mit der Kamera im Gepäck über die Schulter blickte.



Zuerst sei einmal gesagt, dass "Orozco The Embalmer" kein Film für jedermann ist. Es ist eben eine Dokumentation über einen Leichenpräparator, und Kiyotaka denkt an keiner Stelle daran, den Blick der Kamera abschweifen zu lassen. 
So entsteht ein Werk irgendwo zwischen Discovery Channel und "Faces Of Death" - wobei die Messlatte in Sachen Anspruch deutlich höher gelegt wird, als bei zuletzt genanntem Werk. 
Es gibt weder irgendwelche Off-Sprecher mit ironischen Untertönen, noch irgendeine hippe Begleitmusik. Der Zuschauer wird mit den Bildern und der Geräuschkulisse der Umgebung allein gelassen.

Die DVD, die wie der neulich vorgestellte Vase de Noces über Camera Obscura 2009 auf dem deutschen Markt erschien, kommt in einem normalen Keep Case inklusive Booklet (auch wieder mit Texten von Dr. Marcus Stiglegger) daher. Auf der DVD befindet sich der 92-minütige Film nur im spanischen Originalton mit wahlweise deutschen oder englischen Untertiteln. Sie ist region-free, auf 1.000 Stück limitiert und durchnummeriert und auf NTSC-Format normiert.  


"Dies ist eine Dokumentation über das ungewöhnliche Leben eines alten Leichenpräparators.Er ist der beschäftigste der Welt und arbeitet in der gefährlichsten Gegend Kolumbiens - eines der gefährlichsten Länder der Erde, das seit vielen Jahren von Gewalt zerfressen und regiert wird. Es ist zu simpel und zu einfach. In der Gegend von El Cartucho gibt es nichts als Leichen. Es gibt dort nichts als Gewalt und Gebete. Ich möchte die Liebe und Würde zeigen, die dem Menschen noch bleibt, nachdem ihm alles genommen wurde."

-Tsurisaki Kiyotaka


Bei Interesse kann man, insofern ein benötigtes Konto besteht, den Trailer zu Kiyotakas Meisterwerk bei Youtube sichten. http://www.youtube.com/watch?v=-eABS_fR1y4

3 Kommentare:

ROBOENZA hat gesagt…

Schöne Vorstellung!
Sehr interessanter Film, der auch schon seit geraumer Zeit auf meiner "TO-WATCH-LIST" rumhockt. Wird mal langsam Zeit..

Borstel hat gesagt…

Genau mein Geschmack. Leider fehlt der mir noch!

NO)))RB hat gesagt…

Na, dann: zugreifen!
Gibt ja nur 1.000 Stück.