Samstag, 6. Oktober 2012

Suspiria (1977)


Dario Argentos Suspiria stellt einen unverkennbaren Klassiker des italienischen Horrorfilms dar. Der Argento-typische farbenreiche Albtraum innerhalb einer deutschen Tanzakademie, der nicht zuletzt durch die obskuren Bewohner und dessen grausames Geheimnis entsteht, bietet ein originelles Gewand für einen der Meilensteine des italienischen Gialli und dem Horrorfilm im Allgemeinen.

Die junge Amerikanerin Suzy Bannion (Jessica Harper) erhält die zunächst wundervolle und einmalige Gelegenheit, die hoch angesehene Tanzakademie in Freiburg zu besuchen, um ihr bereits vorhandenes Talent zu perfektionieren. Schon kurz nach ihrer Ankunft muss sie jedoch feststellen, dass Renommee und Wahrheit einander fremd sind. Das offenbar wichtigste Element für die Schülerinnen ist das Geld, ohne dem ihnen kein großer Respekt zuteil wird. Gnadenlose Strenge und die Missachtung geistiger sowie physischer Stabilität seitens der Lehrerschaft entsprechen ebenfalls nicht der Vorstellung der süßen Suzy. Schnell merken sie und ihre neugeschlossene Freundschaft Sara (Stefania Casini), dass diese Punkte nicht die einzigen ungewöhnlichen bleiben sollen. Die Schule birgt ein schreckliches Geheimnis, das für mehrere Schülerinnen im Tod endet.


Was wir hier haben ist ein perfekt inszenierter und durchdachter Albtraum, der einem oftmals die Nackenhaare aufstehen lässt. Eine tödliche, beklemmende Atmosphäre zieht sich durch die gesamte Laufzeit von ungefähr 98 Minuten.
Das Mysterium, welches sich um die Schule und der damit verbundenen Geschichte rankt, wird dem Zuschauer auf eine Weise nähergebracht, die dem eines Kriminalromans ähnelt. Nach und nach fügen sich die Teile, die sich während Suzys Nachforschungen und Überlegungen auftun, zu einem grauenvollen Bild.
Surreale Lichter, unwirkliche Geräusche, halb verständliches Gemurmel - diese Faktoren spielen mit unseren Sinnen und zielen auf die Urängste des Menschen ab. Und eben durch jene Aspekte gelingt es dem Film, eine halluzinatorische bzw. hypnotisierende Atmosphäre zu erzeugen.


All das geschieht auf einer so starken audiovisuellen Weise, dass man glaubt, man durchlebe einen Horrortrip, hervorgerufen durch eine psychoaktive Droge. Die bereits erwähnte Farbenflut, die ein markantes Stilmittel Argentos darstellt, kombiniert mit dem hypnotisierendem Soundtrack der Band Goblin, die, nebenbei erwähnt, für zahlreiche musikalische Beiträge zu Filmen Argentos verantwortlich ist, führt zu einer Art Fessel, die den Zuschauer an den Film kettet.
In Punkto Schauspiel weiss Suspiria ebenfalls auf ganzer Linie zu überzeugen. Besonders die Charakter der Lehrerinnen, verkörpert durch Alida Valli und Joan Bennett, wirken durch authentisches Spiel schlichtweg bösartig und hinterlistig. Auch Jessica Harper leistet als zerbrechliche, verängstigte Suzy, die dennoch sehr mutig und entschlossen ist, exzellente Arbeit.




Abschließend möchte ich diesen Film jedem ans Herz legen, der an einer beklemmenden Fahrt durch okkulte und böse Geheimnisse interessiert ist. Das optische und musikalische Äußere machen dieses Meisterwerk zu dem, das es ist. Absolutes Pflichtwerk für Fans des gepflegten Horrors.


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1 Kommentar:

TheHollywoodsfinest hat gesagt…

Wie gewohnt gute Kritik zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme. Dope.